» Schwarzohrpapagei (Pionus menstruus)

Unterarten:

Pionus menstruus menstruus (Linne, 1766) Schwarzohrpapagei

Pionus menstruus rubrigularis (Cabanis, 1881) Blasser Schwarzohrpapagei

Pionus menstruus reichenowi (Heine, 1884) Reichenows Schwarzohrpapagei

Herkunft:

Tropisches Amerika (Mittel- und Südamerika)

Verbreitung:

Pionus menstruus menstruus

Venezuela, Trinidad, Guayana-Staaten (Guayana, Surinam, Franz. Guayana), Nord-Brasilien mit östlicher Begrenzung Maranhao, südlich bis Nord-Mato Grosso, Nordost- bis Nordwest-Bolivien, Südost- bis Nordost-Peru, Kolumbien östlich der Anden.

Pionus menstruus rubrigularis

Südost-Costa Rica, Panama, Nordwest- und West-Kolumbien, westlich der Anden, West-Ecuador bis Guayaquil.

Pionus menstruus reichenowi

Nordost-Brasilien von Alagoas bis Espirito Santo entlang der Küste

Lebensraum:

Schwarzohrpapageien sind Bewohner tropischer Tiefländer und kommen meist in Höhenlagen bis ca. 1000 m vor. Recht selten wurden sie schon in Höhen über 1300 m beobachtet. Man trifft sie in Savannen, offenen Wäldern, Palmenhainen aber auch in landwirtschaftlichen Nutzflächen an. Während der Brutzeit hingegen, werden von ihnen Urwaldlandschaften entlang von Flüssen bevorzugt.

Nahrung:

Zur Nahrung der Schwarzohrpapageien zählen neben Beeren, Früchten, Nüssen, frischen Knospen und den verschiedensten Sämereien auch mineralische Erde, mit der sie wahrscheinlich Giftstoffe neutralisieren die durch pflanzliche Nahrung mit aufgenommen wird.

Beschreibung:

Schwarzohrpapageien – die Nominatform (Pionus menstruus menstruus) sind ca. 28 cm groß und zwischen 235g und 265g schwer. Ihre Grundfarbe ist grün, das Kopfgefieder ist blau, dessen Intensivität sehr variabel ist. Die Ohrflecken bzw. Ohrdeckfedern sind schwärzlich (daher stammt auch der deutsche Name Schwarzohrpapagei), welche aber auch von Vogel zu Vogel in seiner Intensivität schwankt.

Hals und Vorderbrust weisen ebenfalls eine blaue Färbung auf. Die Kehlfedern sind rosarot mit blauen Säumen, so dass ein rosafarbener Fleck gebildet wird, welcher ebenfalls von Tier zu Tier unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die Schultern sehen brozefarben. Der Rücken und die Oberflügeldecken sind ebenfalls oliv bis bronzefarben. Die Oberschwanzdecken sind hauptsächlich grün, die Unterschwanzdecken sind rot. Aufgrund der starken Rotfärbung der Unterschwandecken ist es zur Bezeichnung „menstruus“ (monatliche Regel, Mensruation) gekommen. Der Schnabel ist schwärzlich mit roten Flecken an den Seiten des Oberschnabels. Die Iris ist dunkelbraun und der schmale Augenring ist unbefiedert und grau. Die Füße sind ebenfalls grau. Männchen und Weibchen sehen farblich gleich aus.

Die Geschlechter unterscheiden sich äußerlich meist durch die Form des Kopfes bzw. des Körpers. (Hähne sind meistens kräftiger gebaut und haben eine andere Kopfform als Hennen). Aber eine genaue Geschlechtsbestimmung ist nur durch Endoskopie oder durch eine DNA – Analyse möglich.

Die Jungtiere ähneln den Eltern, haben allerdings grün bis blaugrünes Kopfgefieder und vereinzelt rote Federn im Kopfbereich. Die Iris ist schwarzbraun und die schwarzen Ohrflecken sind noch nicht richtig ausgeprägt. Die roten Flecken an den Seiten des Oberschnabels sind nur sehr schwach bzw. noch nicht zu erkennen. Die völlige Umfärbung ins Altersgefieder erfolgt meist im zweiten Lebensjahr und ist im Dritten abgeschlossen.

Alle drei Unterarten unterscheiden sich nur in wenigen Punkten voneinander meist im Gefieder.

Die zweite Unterart, der Pionus menstuus rubrigularis ähnelt stark der Nominatform. Das Blau am Kopf ist lediglich matter, aber der rote Kehlfleck ist dafür intensiver ausgeprägt. Die grüne Grundfärbung wirkt insgesamt dunkler als beim Pionus menstruus menstruus. Von der Größe ist er in der Literatur mit ca. 27 cm angegeben.

Die dritte Unterart, der Pionus menstruus reichenowi, lässt sich eindeutig von den beiden anderen Unterarten unterscheiden. Das Blau ist kräftiger als bei der Nominatform und alle grünen Federpartien sind blau gesäumt oder ganz blau. Die Blaufärbung zieht sich über den ganzen Bauch bis zum Ansatz der Unterschwanzdecken und nimmt an Farbintensivität ab. Der rosafarbene Kehlfleck fehlt. Die Schwarzfärbung des Schnabels und die grauen Füße sind wie bei der Nominatform. Über Gewichts- und Größenangaben habe ich in der Literatur nichts gefunden und kann dazu keine Aussage treffen.

Zucht:

Zuchtbericht Schwarzohrpapageien (Veröffentlichung)

   

 

Quellen/ Literatur:

– Unterarten, sowie Verbreitungsgebiete auszugsweise aus dem Buch
  „Rotsteißpapageien“ – J.&R. Ehlenbröker – E. Lietzow; Detmold 1997

– www.wikipedia.org

 

Text und Fotos: Rocco Sickel